Sonntag, 28. März 2010

Ein Tag voller Gastfreundschaft

Arun, ein Inder der mit mir Computer Science studiert, hat mich heute zum Essen eingeladen. Er hat für uns beide indisch gekocht und mich dann gefragt, ob es mich stören würde, wenn er mit den Händen isst. (Gruß an Andy hiermit!) "You can feel the texture of the food". Da ich ein experimentierfreudiger Mensch bin, habe ich das direkt zum Anlass genommen, es auch zu probieren. Ganz schön heiß, wenn das Essen direkt aus dem Topf kommt, es erstmal mit dem Reis zu vermischen. Nach ein paar Happen Übung (ja, das ist ungewohnt und gar nicht so intuitiv, wie man zuerst denkt), klappt das dann auch ganz gut. Der Vorteil ist, dass man danach kein Besteck abspülen muss, der Nachteil, dass man während des Essens nichts anderes mehr anfassen kann.
Danach hat mich Arun dann gefragt, ob ich noch bis zum Abend bleiben will, weil seine anderen beiden Mitbewohner noch eine Flatwarming Party mit Barbeque geplant haben. Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Der absolute Oberhammer war, dass ich gar nicht so schnell mit Essen nachkommen konnte, wie mir der Gastgeber den Teller immer wieder voll geschaufelt hat. Und das obwohl Arun gemeint hat, ich würde so schnell essen!!!!! (Gruß an alle, die sich immer "beschweren" *g*) Weil die beiden Mitbewohner von Arun aber Asiaten sind, waren außer Arun und mir auch alle anderen Gäste Asiaten, die natürlich nur Englisch gesprochen haben, wenn sie direkt mit uns sprachen. War mal interessant in so ner Runde zu stehen und wirklich nur aus der Gestik und Mimik zu lesen, über was sie gerade reden. Der krönende Abschluss war, als ich gesagt habe, dass ich jetzt heim gehe. Ich wurde gefragt, wo ich denn wohne und habe dementsprechend geantwortet: "Eine knappe halbe Stunde von hier, hinter dem botanischen Garten". Ohne dass ich daraufhin eine wirkliche Antwort bekam, lief der eine Asiate Sekunden später mit Autoschlüsseln an mir vorbei und hat gemeint: "Los gehts, ich fahr dich".

Freitag, 26. März 2010

First Assignment

Mein erstes Assignment das ich abgeben musste war ein 3D-Modell eines Kugelschreibers im Kurs "Computer Graphics". Wir sollten den vorgegebenen Kuli möglichst detailgetreu modellieren, was sowohl Form, als auch Farbe betrifft. Mein Ergenis ist folgendes


Auch wenn das bei weitem noch nicht annähernd so perfekt aussieht, wie wenn es die Leute von Pixar gemacht hätten, bin ich trotzdem stolz auf mich. Wahrscheinlich hauptsächlich, weil ich weiß, wieviel Stunden Arbeit darin stecken. Wer im Vergleich ein (wenn auch sehr schlechtes) Bild des Originals sehen will, darf sich gern das Assignment selbst hier anschauen, oder auch ein Foto, das ich gemacht habe.


Ich weiß, dass die Farben nicht genau stimmen, das hängt aber auch damit zusammen, dass ich bis morgens um halb 5 an der Uni saß und am Schluss damit beschäftigt war, eben gerade die Feinabstimmung des pinken Teil zu machen, als plötzlich der Server abgeschmiert ist und damit natürlich auch ein Teil meiner Arbeit weg war. Weil ich dann aber nach der kurzen Nacht am nächsten Tag nicht mehr wirklich motiviert war, das ganze nochmal zu machen, ich aber da abgeben musste, habe ich einfach das hochgeladen, was ich bis dahin hatte. Mal sehen, wieviel Punkte ich dafür bekomme. Dazu mussten wir einen kurzen Text schreiben, in welchen Schritten wir das Modell erstellt haben. Auf die Frage eines anderen Studenten hin, wieviel genau darin stehen sollte, brachte der Betreuer folgendes geniale Zitat: "A good report is like a bikini: It should not cover too much, but it should cover the important things".

Freitag, 19. März 2010

Pazifik

Jonas und ich haben in der Vorlesung entschieden, dass ein wunderbarer sonniger Tag wie heute genutzt werden muss. Wir haben also Neoprenanzüge an der Uni ausgeliehen (es war jetzt die ganze Woche ziemlich kühl) und sind an den St. Clair Beach gefahren. Allein schon die Busfahrt war eigentlich einen Blogeintrag wert. Den Busfahrern hier ist der Service eindeutig wichtiger, als Buspläne. Wenn also jemand nach dem Weg fragt, Hilfe beim Ein-/Aussteigen braucht oder ähnliches, nimmt sich der Busfahrer immer Zeit und steigt auch gern mal aus um den Leuten etwas zu zeigen oder zu helfen. Bei meiner letzten Busfahrt hatte der Fahrer sich sogar bei den Mitfahrern bedankt, wenn sie ausgestiegen sind. Dafür wurde unser Fahrer aber auch belohnt und hat von einem BBQ von der Bank of New Zealand am Straßenrand schnell einen Hotdog hereingebracht bekommen, als er an der dortigen Haltestelle war. Das führt aber natürlich widerum dazu, dass man doch nicht ganz so schnell voran kommt wie in Deutschland und so haben wir etwa eine halbe Stunde an den Strand gebraucht (ich erinnere daran, dass ich letztes Mal an den Strand daneben etwa eine Stunde zu Fuß gebraucht habe). Dort angekommen, sind wir in unsere Wetsuits geschlüpft
und haben mit den Wellen gekämpft.
Ich muss sagen ich hab zwar schon lange nicht mehr so viel Wasser geschluckt (iiih Salzwasser!), aber es hat saumäßig Spaß gemacht!!! Die Füße sind uns zwar halb abgefroren, der Rest war aber durch den Neoprenanzug schön angenehm warm.

Um den sonnigen Tag abzurunden, haben wir uns danach noch ein kleines Eis gegönnt.
Man muss dazu sagen, dass das die Single-Portion, also die kleinste Portion ist, die es dort gibt und das für sagenhafte 2,20$ (also etwa 1,15€).

Danach haben wir bei Jonas noch die Reste vom Überraschungs-BBQ wegen Carstens Geburtstag am Vortag gegrillt. Ein herrlicher Tag!

Mittwoch, 17. März 2010

St. Patrick's Day

Wie jeder weiß, war heute St. Patrick's Day. OK, ich wusste, es nicht und kam daher wie gewohnt zur Uni. Hier in Neuseeland wird das ganze aber so gefeiert, dass sich jeder so grün wie nur möglich anzieht und am Nachmittag anfängt, Alkohol zu trinken. Da es also direkt nach der Uni losging, hab ich mir schnell von Anke, also ich meine Kathrin (sorry, Insider *g*) einen wunderschönen grünen Federschal erbettelt:
(das links ist Anke, äääh Kathrin)


Nur um einen Eindruck des Farben-Extrems zu bekommen mir größtenteils unbekannte Leute:

Ich weiß nicht für wen das Facebook Album alles zugänglich ist, aber ihr könnts ja mal probieren, um den vollen Eindruck zu bekommen.

Dienstag, 16. März 2010

Waschen

Mittlerweile ist hier der Herbst angekommen und es is schon ziemlich kühl geworden. Weil aber heute nochmal ein warmer windiger Tag war, dachte ich: Ein perfekter Tag zum Waschen, weil wir ja nur eine Wäscheleine im Freien haben. Also habe ich zwei Maschinen gewaschen und als die zweite grad fertig wurde, hats angefangen mit regnen. Na toll :) Musste ich also zwei Maschinen irgendwie kreativ in meinem kleinen Zimmer aufhängen. Bettwäsche und Leintuch kann man perfekt über die Schranktüren der Einbauküche hängen, die Hose über die Gardinenstange
und den Rest über ein Stück Paketschnur, das hier noch rumlag und ich zwischen die Schranktüren gespannt habe, die ich dann mit Wasserflaschen "fixiert" habe, damit die mit Wäsche drauf nicht zusammengehen. Weil die Schnur aber sehr kurz war und ich mehrere Lagen stapeln musste,
hab ich das ganze von unten (das kleine rote Lämpchen) mit meinem Heizlüfter angeblasen (übringens meine einzige Heizmöglichkeit, und das bei absolut null Isolierung, zwischen nicht!-doppeltverglastem Fenster und Rahmen ist bei geschlossenem Fenster ein Spalt von knapp 5mm).

Samstag, 6. März 2010

Schaumparty

Am Samstag war Party angesagt. Wir haben uns bei einem der ständig stattfindenden Free-BBQs getroffen (wird angeblich von Studiengebühren finanziert, mir solls recht sein, ich musste die etwa 3500 NZD als Austauschstudent ja nicht bezahlen). Danach waren wir auf der Flatwarming-Party von Marios Flat und sind von dort aus mit einem Abstecher in die Sout Bar zur Liberty Lounge weitergezogen, wo eine Foamparty war. Leider kann ich diesmal nur Handy-Bilder vorweisen:


Dort haben wir unter anderem auch eine Runde Jägermeister mit dem Jägermeister-Elch getrunken (ja, Jägermeister ist hier sogar sehr bekannt)

(links ich, mitte Jonas, rechts Mario)

Danach sind wir wieder zurück zu Marios Flat, wo uns Olivia (eine amerikanische Mitbewohnerin von ihm, die bei der Schaumparty mit war) noch super leckere Pancakes mit Schokodrops gemacht hat. Ein rundum gelungener Nachmittag, Abend, Nacht und Morgen!

Freitag, 5. März 2010

Flagstaff

Nachdem am Morgen als ich zur Uni bin recht verregnet war, aber das Wetter dann am Nachmittag schöner wurde, bin ich mit Jonas losgezogen und wir wollten eigentlich nur den Grünstreifen auf der Karte im Nordwesten Dunedins anschauen, von dem aus man einen kleinen Überblick über das südliche Dunedin erhaschen kann:

links in der Mitte ist die First Church zu sehen, oben sieht man White Island

Die Halbinsel sieht man auch sehr schön, wenn man noch ein Stück weiter oben ist


Da wir dort aber sehr schnell angekommen sind, haben wir uns, als wir das kleinen Häuschen mitten im Grünen gesehen haben


haben wir uns halb aus Scherz, halb ernst dazu entschieden, den dazugehörigen Berg (den Flagstaff) zu "besteigen" (also die gekieselte Straße hoch zu gehen). Auf halbem Wege kam uns dann ein sehr uriger älterer Herr mit einem mit Feuerholz beladenen Auto entgegen, machte eine Vollbremsung und fragte uns in sehr schwer verständlichem Neuseeländer-Englisch, was wir hier zu suchen hätten, das Land hier würde nämlich ihm gehören. Als wir erzählt haben, dass wir hier in Dunedin studieren, aus Deutschland kommen und eigentlich nichts anderes vorhatten, als auf den Berg zu wandern um die Aussicht zu genießen, hat er für uns eine Ausnahme gemacht. Wir sollten also wenn wir zu dem Zaun kommen einfach drüber steigen. Dann hat er uns noch irgendeinen tollen Weg beschrieben, wie wir später wieder runtergehen können, welchen wir aber beide nicht so ganz verstanden hatten. Wir haben uns eh beide gedacht: Komischer Typ, das sieht eindeutig nach einer öffentlichen Straße aus. Als wir dann aber fast oben waren, wussten wir von was der Waldschrat geredet hat:


Wir sind also drüber über den Zaun, wo uns dann folgendes Computer-Spiel Szenario erwartet hat


Da aber dahinter ein noch deutlich höherer Zaun war, wussten wir nicht so recht weiter


und der Ausblick von dort war leider auch nicht so beeindrucken, wie wir erwartet hatten. Also haben wir uns wieder auf den Rückweg nach unten gemacht


Wir waren also insgesamt über 4 Stunden unterwegs (ohne dass ich vorher richtig zu Mittag gegessen hatte), weswegen wir dann zur Belohnung noch ins Steak-House gegangen sind, um dort Chili con Carne zu essen.